Die Idee von zu Hause

Die Frage

Wie komme ich überhaupt auf diesen Beitrag? In unserer Gruppentherapie tauchte kürzlich die Frage auf: „Wie können wir das, was wir hier gelernt haben, auch zu Hause umsetzen?“ Unser Therapeut Axel F. hatte darauf keine einfache Antwort – klar, denn jeder nimmt etwas anderes mit, jede Erfahrung ist individuell und jede Erkenntnis persönlich.

Doch Axel F. brachte uns auf eine gemeinsame Idee: eine Idee, die jeder von uns mit nach Hause nehmen kann. Um uns das zu verdeutlichen, zeichnete er eine halbfertige Strichzeichnung auf Papier – ein seltsames Wesen mit einem Buckel. Sofort rief jemand: „Das ist doch eine Katze!“ Dabei hatte Axel F. gar keine vollständige Katze gezeichnet. Aber genau das passiert mit Ideen: Unser Gehirn erkennt aus ein paar simplen Linien plötzlich etwas ganz Konkretes.

Und genau über diese Idee möchte ich heute schreiben. Denn manchmal reicht eine einzige gute Idee – und ein bisschen Fantasie –, um Veränderungen ins Rollen zu bringen.

Was ist eine Idee

Aber Moment mal – was ist eigentlich eine Idee? Wir benutzen dieses Wort ständig, werfen es mal eben in die Runde, als wäre uns völlig klar, was dahintersteckt. Doch eine Idee ist im Grunde genau das, was Axel F. mit seiner halbfertigen Katzenzeichnung dargestellt hat: Sie ist der Anfang von etwas, aber noch nicht die fertige Sache. Unser Gehirn bekommt ein paar Linien, ein paar Andeutungen – und plötzlich entsteht daraus ein ganzes Bild.

Ideen sind Impulse, Anfänge oder Skizzen unseres Denkens. Sie können uns begeistern, verwirren oder sogar herausfordern. Und manchmal bleibt eine Idee auch einfach unfertig – genau wie Axel F.s Katze, die vielleicht doch nur ein seltsamer Buckel ist, wenn wir nichts daraus machen.

Ideen brauchen uns, um wirklich zum Leben zu erwachen. Sie wachsen, verändern sich, verschwinden manchmal wieder und tauchen später in völlig anderer Form erneut auf. Kurz gesagt: Eine Idee ist ein Anfang, aus dem vieles werden kann – aber was genau daraus wird, entscheiden wir.

Was ist meine Idee?

Was nehme ich eigentlich mit nach Hause? Ich würde sagen: verdammt viel! Vielleicht sogar zu viele Ideen, um ehrlich zu sein. Der grobe Überbegriff lautet jedenfalls „Selbstfindung“. Klingt erstmal groß und ziemlich kompliziert – ist es wahrscheinlich auch. Aber im Grunde geht es doch darum: Wer bin ich überhaupt? Was möchte ich wirklich? Und was brauche ich eigentlich?

Eine Idee, die mir besonders im Kopf geblieben ist: Einfach mal innehalten, wenn mein Körper wieder irgendetwas Seltsames veranstaltet. „Spannend! Was fühle ich? Was will mein Körper mir gerade sagen? Wie fühlt sich es an? Gab es einen konkreten Auslöser dafür?“ Mir ist bewusst geworden, wie stark Körper und Seele zusammenhängen – wobei das eigentlich keine Idee mehr ist, sondern längst Realität.

Was kommt nach der Idee? Ein Plan? Eine Blaupause? Eigentlich egal! Wenn ich mich erstmal selbst gefunden habe – inklusive meiner Werte, Glaubenssätze und Bedürfnisse –, dann kommt die nächste große Idee: die innere Software umprogrammieren und endlich diese ganzen nervigen Bugs loswerden. Aber vielleicht passiert das sogar schon mittendrin – während ich noch auf der Suche nach mir selbst bin. Wir werden sehen!

Geheime Fakten über Ideen (nicht)

Ideen unter der Dusche – warum eigentlich?
Komischerweise sprudeln die besten Einfälle oft genau dann hervor, wenn wir gerade gar nicht danach suchen – zum Beispiel unter der Dusche. Unser Gehirn nimmt dort eine Auszeit von allen komplizierten Denkprozessen und lässt im Hintergrund Kreativität arbeiten. Kein Wunder also, dass viele von uns beim Wasserstrahl auf einmal brillante Ideen bekommen – leider meist ohne Stift und Papier in Griffweite.

Ideen haben ein Verfallsdatum
Der Haken daran: Ideen sind wahre Kurzzeitwunder. Bereits nach 20 Minuten verblasst fast die Hälfte dessen, was unser Gehirn gerade erdacht hat – das wusste schon der Psychologe Hermann Ebbinghaus im 19. Jahrhundert. Mit anderen Worten: Wer seinen Geistesblitz nicht sofort festhält, verliert ihn schneller, als er „Fertig!“ sagen kann. Mein Tipp: Halte einen wasserdichten Notizblock bereit oder sprich Deine Einfälle direkt ins Handy – so entgeht Dir kein Gedanke mehr.

 

Die Null als Idee entstand im 7. Jh. in Indien, weil man plötzlich ein Symbol brauchte, um „nichts“ zu notieren – vorher ließ man einfach eine Lücke!

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